"Immer dieser viele Müll vor unserer Schule. Das ist nicht schön!", da sind sich die Ferienkinder vom Hort Osterweddingen einig. Fast jeden Morgen muss die Hausmeisterin Müll und Glasscherben entfernen, die Jugendliche hinterlassen haben. "Schon seit einiger Zeit dauert dieser Zustand an. Doch das wollen wir nicht hinnehmen. Heute gehen wir mit gutem Beispiel voran.", sagte Horterzieher Kai Helbich.
Mit einer Mülltour durch Osterweddingen wollen die Kinder auf die Vermüllung im Ort aufmerksam machen. Mit Warnwesten, Handschuhen, Müllbeuteln und Bollerwagen starten sie an der Schule. Schon hier füllen sich die Müllbeutel schnell. Auch leere Flaschen gibt es hier genug, die achtlos auf das Schulgelände geworfen wurden und nun in den Bollerwagen wandern.
Wer findet wohl den meisten Müll? Wer den Schwersten? Was wenn Tiere den Müll fressen oder man sich an den Scherben verletzt? Alle Kinder packen fleißig und mit Feuereifer an und ziehen weiter durch den Hemmsack, vorbei an der Pferdekoppel, durch die Kurze Straße und entlang der Sülldorfer Straße, wo sie zum neuen Jugendtreff abbiegen.
Nachdem auch dort viel Müll gefunden und eingesammelt wurde, obwohl es hier extra einen Mülleimer gibt, wird nun erstmal eine Pause eingelegt. Bis hierher haben die Jungen und Mädchen jede Menge Taschentücher, Masken, Tüten, Feuerzeuge, Pfanddosen und Flaschen, ja sogar Windeln eingesammelt. Während sich die Kinder am Jugendtreff ausruhen, werden sie auch nachdenklich: Wer wirft eigentlich den ganzen Müll in die Gegend? Was passiert damit, wenn ihn niemand einsammelt?
So eine Müllsammelaktion macht auch hungrig. Wie gut das Oskars Opa Bäcker ist und die Kinder mit frischen Brötchen und leckeren Keksen versorgt. So gestärkt ziehen die Kinder nach einem spontanen Tischtennis-Match weiter. Es geht die Siedlungsstraße entlang und dann an der Bahnhofstraße wieder zurück bis zur Ackerstraße hinauf. Dort wird beim Lebensmitteldiscounter NP ein weiterer Stopp eingelegt. Sämtliche Pfanddosen und Flaschen werden hier über den Pfandautomaten entsorgt und der Erlös ist so hoch das jeder der fleißigen kleinen Müllsammler ein leckeres Eis kaufen kann.
Und während sie da so in der Sonne auf dem Bordstein sitzen, fühlen sie sich wie kleine Helden - Umwelthelden. In der Schule und im Hort haben sie gelernt, wie Müll getrennt und entsorgt wird und wie wichtig es für die Umwelt ist, dies zu tun. Das sich viele anscheinend nicht daran halten, stimmt sie traurig und sie hoffen, dass sich durch Bekanntwerden ihrer Aktion viele Menschen finden, die es ihnen gleich tun.
Stolz treffen sie gegen Mittag wieder im Hort ein. Sage und schreibe 20 Müllsäcke werden im hauseigenen Müllcontainer versenkt. "Eine wirklich tolle Aktion", findet Petra Meyer, die gerade in diesem Moment zu Schulanmeldungsgesprächen eingetroffen ist. "So lernen die Kinder Vermeidung und richtige Entsorgung von Müll, aber auch Respekt vor der Umwelt."