Eine Woche lang waren die Mädchen und Jungen samt Lehrern, pädagogischen Mitarbeitern und Horterziehern weit zurück ins Mittelalter gereist. Hier gab es viel zu entdecken über das Leben und Werken in der damaligen Zeit. So schlüpften die Kinder in die Rollen von Mägden und Knechten und erlernten die alten Handwerke Filzen, Töpfern, Korbflechten und Schnitzen. Es wurde genäht, mit Feder und Tinte geschrieben, Burgen gebaut und Schilde, Schwerter und Seife hergestellt. Auch Schmuck und Hüte wurde in liebevoller Arbeit gefertigt. Auf dem Schulhof wurde eine Schenke eingerichtet, in der jeden Tag über offenem Feuer Suppe und verschiedene Tees gekocht und Brot gebacken wurde. Mittelalterliche Tänze wurden einstudiert und in der Nachmittagsbetreuung wurde fleißig an Steckenpferdchen gebastelt. Zu den Fotos: --->
An einem Tag kam Apothekerin Steffi Wolff mit vielen frischen und getrockneten Kräutern "bewaffnet" in die Schenke und erklärte den Kindern, wofür man diese verwendet. Die Kinder durften tasten, riechen und schmecken. Zusammen wurden verschiedene Tees gekocht. Der Salbeitee mit Honig und der Pfefferminztee waren eindeutig der Renner des Tages und es musste mehrmals nachgekocht werden. Steffi Wolf konnte leider nicht an allen Projekttagen dabeisein, doch sie hat alle Kräuter und Tees dagelassen, so dass die Schenke den Rest der Woche genügend Tee für alle Kinder kochen konnte.
Vieles war neu und gar nicht so einfach ohne Strom, Technik und fliessend Wasser. Eins war im Mittelalter aber schon genauso wie heute:
Nach getaner Arbeit muss auch mal gefeiert werden! Darum beendeten wir die Mittelalterprojektwoche mit einem großen Fest.
Punkt 14:00 Uhr öffnete sich die Pforte zum Schulhof und die Wachen gewehrten den Eltern, Großeltern, Sponsoren und Einwohnern Sülzetals mit einem freundlichen "Gott zum Grusse" Eintritt auf den mittelalterlich hergerichteten Schulhof. Mittelalterliche Musik erklang und die Kinder tanzten im frohen Reigen. Ein Gaukler stimmte mit ein und sorgte für die perfekte Unterhaltung. Marktstände boten ihre Ware feil und luden ein zum Schlendern und Staunen, aber auch zum Ausprobieren und Selbermachen. Die Schenke und der Stand des Fördervereins hatte alle Hände voll zu tun Speis und Trank an den Mann zu bringen. Ob Suppe, Brote mit verschiedenen Aufstrichen, Kuchen, Würstchen oder Buletten alles ging weg wie warme Semmeln.
Es war ein rundum gelungenes Fest. Überall waren fröhliche Kinder zu sehen, einzig allein die schlechten Nachrichten von der Hochwasserlage in und um Magdeburg trübten die Stimmung. Spontan entschlossen wir uns eine von der Flutkatastrophe geschädigte Kindereinrichtung zu unterstützen und von den Einnahmen des Festes 270,- € zu spenden. Das restliche Essen wie Kuchen und Brote gingen an diesem Abend noch direkt an die Helferfront.
An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an alle fleißigen Helfer und Unterstützer, die dazubeigetragen haben, dass das Projekt "Mittelalter" so ein Erfolg werden konnte.