Schachaktionstag

Schach-Projekttag an der Grundschule Osterweddingen

Kleine Körper, große Denker

Wie funktioniert eigentlich ein Schachbrett? Welche Züge darf ein Bauer machen? Und welchen Punktwert hat ein König? Beim Schach-Projekttag an der Grundschule Osterweddingen wurden diese und mehr Fragen beantwortet. Und am Ende gab es sogar ein Spiel mit verbundenen Augen.

von Anja Schlender

Mucksmäuschenstill ist es in der Turnhalle der Grundschule Osterweddingen. Einhundert Kinder starren auf zwei Schachspieler: Leevi Döppner, er ist der Sieger der dritten Klassen im heutigen Schachturnier. Eigentlich ein Sportler, durch und durch. Doch offenbar auch ein Meister des Denksports.

Seine Gegnerin: Annmarie Mätsch, eine junge Frau. Lange braune Haare, freundliches Gesicht. Mittelgroß. Sie trägt eine Augenbinde. „Kleiner Körper, großer Denker“ steht auf dem T-Shirt. Annmarie ist Schach-Weltmeisterin. Heute ist sie als Trainerin beim Schach-Projekttag der Grundschule dabei. Eine Kooperation der Schachzwerge Magdeburg und der Grundschule Osterweddingen. Finanziert vom Schul-Förderverein.

Und der hat weitere Unterstützung geplant: „Wir werden zehn weitere Schachbretter und -uhren anschaffen“, sagt Liane Samland, die Vorsitzende. Auch ein weiteres Outdoor-Schachspiel werde gekauft. Für Samland geht es darum, durch Schach die Konzentration der Kinder zu verbessern. „Auch strategisches Denken können die Kids so wunderbar üben.“, sagt sie.

Am Ende dieses Projekttages wird die Weltmeisterin Annmarie den Turniersieger Leevi besiegen, blind. So gut kann Annmarie sich die Züge und Figuren auf dem Schachbrett merken. Vielleicht ein Ansporn für manches Kind, doch mit diesem Denksport anzufangen oder sich zumindest mal spielerisch ans Brett zu wagen. So oder so: Nach Annmaries Sieg klatschen Kinder und Lehrer voller Bewunderung.

An diesem Tag ist auch für alle anderen Kids etwas dabei, auch für diejenigen, die sich bisher wenig für Schach interessiert haben: Es werden Schachbretter gemalt, Schachfiguren auf dem Schulhof versteckt, die dann von zwei Mannschaften gefunden und richtig aufgestellt werden müssen. Irgendwer hat den schwarzen Läufer so gut versteckt, dass keiner ihn findet. Alle sind in Aufruhr. Alle suchen mit.

Schach-Turnier für die Erfahrenen

Dann steht da auch noch ein Schachbrett auf einem Tisch auf dem Schulhof. Die gegnerischen Mannschaften müssen laufen und ihre Züge machen. Bewegung für Körper und Hirn. Vielleicht wird so auch noch der eine oder andere für die Schach-AG begeistert, die hier jede Woche stattfindet. Und diese Schach-Kinder spielen den ganzen Vormittag ein Turnier. Am Ende ist Leevi der Sieger der dritten Klassen, Oskar in Klasse zwei und Mats gewinnt innerhalb der 1. Klassen.

 

 

„Ich bin begeistert von diesem Projekttag.“ sagt Schulleiterin Petra Meyer. „Das machen wir im kommenden Jahr wieder.“ Und auch Michael Zeuner, der Chef der Schachzwerge, kann nur resümieren: „Grandios, Danke, dass wir hier sein durften.“

Unsere Sieger der Klassen 1, 2 und 3.: